Veränderung nomadischer Lebensstile
Im Jahr 2019 führten Sozialwissenschaftler qualitative Interviews mit 70 Hirtenhaushalten und 11 Interessengruppen durch, um Veränderungen im nomadischen Lebensstil im mongolischen Steppenökosystem zu untersuchen. Das Team konzentrierte sich auf das Verständnis wichtiger Herausforderungen der Hütepraktiken, der Rolle des traditionellen ökologischen Wissens des nomadischen Hirtentums, der Rolle extremer Wetterereignisse in der heutigen Hütepraxis sowie auf die Rolle sozialer Netzwerke und Beziehungen innerhalb der Hirtengemeinschaften. Darüber hinaus untersuchte das Team die wahrgenommenen Ursachen und Folgen von Umweltveränderungen sowie Anpassungsmaßnahmen als Reaktion auf den Klimawandel. Im Rahmen der qualitativen Umfrage wurden verschiedene Methoden angewendet, darunter Fokusgruppendiskussionen, qualitative persönliche Interviews und das Zeichnen von Stammbäumen.
Regionale Ökonomie- und Politikanalyse
Um die sozioökonomische und politische Analyseforschung im Rahmen von MORE STEP zu koordinieren, organisierten Forschungsteams aus den Arbeitspaketen 1, 2 und 4 einen Projektworkshop am Lehrstuhl für Ökosystemdienstleistungen der IHI Zittau-TU Dresden (20.-24. Mai 2019). Im August und September 2019 führten Forscher aus Arbeitspaket 2 an allen Forschungsorten sowie in Ulaanbaatar Feldarbeiten durch. Ihre explorative Forschung konzentrierte sich auf die Erfassung quantitativer und qualitativer Daten zu sozioökonomischen Entwicklungstrends und bestehenden Strategien zur Weidelandnutzung und zum Erhalt der biologischen Vielfalt auf verschiedenen Verwaltungsebenen innerhalb der Untersuchungsregion. Um einen Überblick über relevante Governance-Mechanismen und politische Optionen zu erhalten, identifizierten und sammelten die Forscher wichtige Berichte und politische Dokumente, führten 40 Experteninterviews mit lokalen, nationalen und internationalen Stakeholdern durch und moderierten Fokusgruppendiskussionen während der Policy-Sitzung auf dem Stakeholder-Workshop in Ulaanbaatar (28. August 2019). Diese Arbeit wird uns helfen, die bestehenden Richtlinien zur Weidelandnutzung und zum Erhalt der biologischen Vielfalt auf verschiedenen Verwaltungsebenen innerhalb der Untersuchungsregion besser zu verstehen.
Quantitative Umfrage
Sozialökologen aus den Arbeitspaketen 4 und 9 erstellten unter Einbeziehung der anderen Arbeitspakete einen Fragebogen mit 81 Fragen, die sich an Hirtenhaushalte richteten. Im Juli und August 2019 wurden 320 Haushalte befragt. Der Fragebogen konzentrierte sich auf verschiedene Themen, darunter Weidelandnutzung, Mobilität von Hirten, Migration von Familienmitgliedern, Tierproduktion, Einkommen, Katastrophenmanagement, Tierverluste und Einstellungen gegenüber Wildtieren, insbesondere der mongolischen Gazelle. Die Interviews wurden an allen 10 Forschungsorten sowie an einem zusätzlichen Standort durchgeführt. Die gesammelten Daten dienen als Grundlage für die Analyse der Auswirkungen sozioökonomischer Faktoren auf sich ändernde Bewegungsmuster nomadischer Haushalte.
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